Meine Geschichte mit der “Yakuza” Spielereihe

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Da ich vor kurzer Zeit „Like A Dragon: Gaiden“, den bis Dato (3.12.2023) neusten Ableger der „Yakuza“-Reihe gespielt habe, und auch auf dem „Fedinerds“ Discord mir die Finger über diese Serie wundgeschrieben habe, habe ich mich selbst auch noch einmal damit auseinandergesetzt und überlegt. Dabei stellte ich mir vor allem die Frage, wie „Yakuza“ es geschafft hat, mich so gefangen zu nehmen (auf eine gute Art, natürlich), und was mir diese Reihe bedeutet.

Daher habe ich mich entschieden, meine Gedanken einmal in schriftlicher Form festzuhalten und mit euch zu teilen. Keine Angst, das wird keine ellenlange Abhandlung, und wäre dies ein Aufsatz, hätte ich zu meiner Schulzeit sicherlich keine gute Note für das, was nun folgt, bekommen. Ich möchte euch lediglich über meine Lieblingsspielereihe informieren und weshalb ich mir wünsche, dass „Yakuza“ auch hier im Westen mehr Aufmerksamkeit bekommt.

Also, wie fing das denn nun eigentlich alles an? Es war einmal vor langer, langer Zeit … Oh, Moment, das stimmt ja sogar. Denn ein langjähriger Freund von mir ist „schuld“ daran, dass ich diese Reihe kennengelernt habe, und was war vor mittlerweile fast 15 Jahren. Zu dieser Zeit hatte ich mit der „Yakuza“-Reihe noch keinerlei Berührungspunkte. Klar, ich hatte den Namen gehört, aber das war es dann auch schon. Das lag vor allem wohl an zwei Dingen:

  1. Yakuza war zu dieser Zeit noch weniger bekannt im Westen.
  2. Ich habe damals ausschließlich am PC gespielt (und heute ist das ebenfalls so), „Yakuza“ war aber eine Reihe für die PlayStation.

Mein Freund jedoch war ein riesiger Fan der Reihe, und ehrlich gesagt lag er mir damit sehr in den Ohren. Ich weiß nicht, ob ihr das auch kennt, aber für mich wird etwas, worüber zu viel gesprochen wird, mit der Zeit uninteressant. Vielleicht sogar etwas nervig. Also als Beispiel, um im Thema zu bleiben: Mein Freund hat sehr viel über die Reihe geschwärmt, hat immer wieder gesagt „Spiel doch mal“, und mich hat es dann nur noch genervt. Ich hatte zu der Zeit andere Games und auch andere Sorgen, also warum sollte ich mir etwas aufladen, dass seiner Aussage nach bis zu 100 Stunden und darüber hinaus in Beschlag nehmen kann? Geht euch das auch so? Lasst es mich gerne wissen.

Damals hab ich ihm das aber auch klar gemacht, dass mein Interesse sich eher minimal verhielt und ich davon bitte nichts mehr hören wollte. Das hielt sogar, er hat wenig bis gar nicht davon gesprochen, ich hatte meinen „Frieden“ gefunden … Und dann kam das Jahr 2019.

Besser gesagt der Übergang von 2019 auf 2020, und damit die Ankündigung von „Yakuza: Like A Dragon“. Ihr ahnt sicher, was darauf hin dann passierte, richtig? Genau, mein Freund war aus dem Häuschen, dass nach langer Zeit ein weiteres „Yakuza“ Game das Licht der Welt erblicken sollte. Ich war am Seufzen, er am Jubeln, und das ging eine ganze Weile so. Er wollte diesen Trailer so unfassbar gerne mit mir schauen, und schlussendlich hat er es sogar geschafft, wenn auch nur mit einem fiesen Kniff. Er wusste ganz genau, dass ich sehr gerne J-Rock und J-Pop höre und meinte sowas wie „Da ist sogar ein Lied mit bei, das dir super gefallen könnte!“ Und er wusste gar nicht, wie recht er damit hatte. Warum? Weil der Song „Ichiban ka“ von einer meiner absoluten Lieblingsbands „Shōnan no Kaze“ gesungen wurde. Ich erkannte die Band natürlich sofort und war selbst aus dem Häuschen, halt aufgrund des Titels, aber mir fiel noch etwas auf. Denn ich hatte Spaß mit diesem Trailer, gegen den ich mich doch eigentlich so sehr gewehrt hatte! Aber woran lag das? Tatsächlich an der humoristischen Art, mit welcher der Trailer mir die Charaktere sowie die Spielwelt vermittelte. Für mich wirkte das alles so abgedreht, fern ab von dem, was ich sonst aus meiner bis dahin erlangen Erfahrung mit Spielen kannte. Trotzdem war ich nicht überzeug. Ich wusste nicht, ob ich dem Spiel, sobald es dann erscheinen würde, wirklich eine Chance geben sollte. Diese Entscheidung wurde mir dann aber abgenommen, und zwar von meinem Freund höchstpersönlich.

Denn zwei Tage vor Release von „Yakuza: Like A Dragon“ machte ich morgens, nichts Schlimmes ahnend, meinen PC an und startete Steam. Und plötzlich sprang mir eine Nachricht ins Gesicht. „Sie haben ein Geschenk erhalten!“ prangte da in großen Lettern vor meinen Augen, darunter sah ich schon das Banner mit dem unverwechselbaren Hauptcharakter von „Like A Dragon“. Mein Freund hatte mir dieses Spiel geschenkt, mit den Worten „Du wirst sehen, es wird dir Spaß machen.“

Es plagten mich darauf hin tatsächlich Gewissensbisse. Warum? Vieles vom Gameplay, das ich bis dahin gesehen hatte, sagte mir gar nicht zu. Vor allem der rundenbasierte Kampf, von sowas bin ich gar kein Fan, bis heute nicht. Dann eine sehr große Open World, und eben diese „Drohung“, dass das Spiel 100+ Stunden verschlingen könnte. Aber er hatte mir das geschenkt, in der Hoffnung, dass ich doch zustimmen würde. Also tat ich dies.

Warum habe ich das bis jetzt alles so ausführlich erzählt? Weil es mir wichtig ist, zu zeigen, wie sehr sich meine eigentlich fest in Stein gemeißelte Meinung gegenüber dieser Spielreihe verändert hat. Und das, obwohl ich nicht mit dem ersten, sondern dem letzten Teil der Serie angefangen hatte!

Außerdem habe ich so gelernt, auch Dingen zumindest eine Chance zu geben, die mir eigentlich gar nicht zusagen. Es könnte immer sein, dass ich eine positive Überraschung erfahre.

Jedenfalls war es dann soweit. Es war der 10. November 2020, das Spiel lag bereits installiert auf meiner Platte und wartete nur auf die Freischaltung. Und was soll ich sagen? Das Spiel hatte mich von der ersten Minute an gepackt. Die Grafik gefiel mir sehr, das Intro war stimmungsvoll und hatte schon einen angenehmen Wechsel zwischen Ernst und Humor. Der Hauptcharakter überzeugte mit seiner Art, es wurde gezeigt, dass er einen Wunsch hat, an dem er festhielt, dann ein krasser Schicksalsschlag … und ich war mittendrin. Ich fühlte mich diesen so gut geschriebenen Charakteren so nahe, habe mit ihnen mitgefiebert, nicht nur mit dem Protagonisten Ichiban, sondern mit allen. Dieses Spiel hat es geschafft, dass die „Bösen“ nicht einfach böse sind, sondern eben ihre Ziele mit ihren Wegen verfolgen, es gab nicht nur dieses „Schwarz-Weiß“-Denken. Und ehrlich gesagt wollte ich dieses Spiel gar nicht mehr ausmachen.

Ich liebe Serien und Filme, die es schaffen, dass ich in die Welt hineingezogen werde. Genau so wie ich das dann auch bei Spielen liebe. Leider habe ich das in der letzten Zeit immer weniger erlebt, auch schon zu der Zeit, als ich mit „Yakuza: Like A Dragon“ anfing. Aber hier bekam ich die volle Brandbreite. Action, Humor, Spannung, ich habe mitgelacht, mitgefiebert, und ja, auch mitgelitten. Es gab so manche Szene, wo mir die Tränen kamen, ganz besonders zum spannenden Finale hin, dessen letzten 3 Kapitel ich mitten in der Nacht in einem Rutsch durchgespielt hatte. Und es trat ein Charakter auf, den ich bis zu diesem Zeitpunkt nur aus merkwürdigen Memes kannte: Kazuma Kiryu, der Hauptprotagonist der davor erschienenen Spiele der „Yakuza“-Reihe. Und er hatte sofort mein Interesse geweckt. Was war bis zu diesem Zeitpunkt in dieser Spielwelt passiert? Wie kam es zu Kiryus Auftritt in „Like A Dragon“? Nach diesem Spiel konnte und wollte ich es nicht leugnen: Ich war gepackt. Ich wollte mehr wissen, mehr über die Welt erfahren und über diese Yakuza. Also tat ich, was ich tun musste: Ich habe mir alle bis dahin auf Steam veröffentlichten Spiele gekauft und sie der Reihe nach durchgespielt.

Tatsächlich habe ich die gesamte Geschichte von Kiryu also an einem Stück nachgeholt, so als ob ich mit dem letzten Teil einer Filmreihe angefangen hätte und nun Stück für Stück erfuhr, wie es überhaupt soweit kommen konnte. Dass das so gut passte, lag vor allem daran, dass Kiryu eben nicht der Protagonist von „Yakuza: Like A Dragon“ war, sondern ich mit dem frisch eingeführten Ichiban Kazuga meine ersten Schritte in dieser Welt getan habe. Noch dazu mit einem rundenbasierten Kampfsystem, das im kompletten Kontrast zu dem Brawler-Erlebnis der Reihe stand, und mich trotz meiner Abneigung solchen Systemen gegenüber total begeistert hatte. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich nicht jeden Tag eine Gruppe von Arbeitslosen in den Kampf führte, die ihre Gegner mit Tauben und Baseballschlägern in die Knie zwingt?

Außerdem liebte ich diese ganzen Nebenmissionen, die teilweise echt absurd und trotzdem lustig waren. Das Schönste daran? In Yakuza verpasst man keine Nebenmission. Selbst, wenn man sich vollkommen auf die Geschichte konzentriert und diese abschließt, ist es möglich, alle Nebenmissionen im Nachhinein zu spielen.

Und wem das noch nicht reicht, dem stehen zahllose Nebenbeschäftigungen zur Unterhaltung parat. In „Yakuza: Like A Dragon“ ist es möglich, mit einem Lastenfahrrad Strecken in einer gewissen Zeit abzufahren und dabei Pfanddosen einzusammeln. Am Ende regnet es Punkte, für die man sich in einem Shop dann Ausrüstung kaufen kann. In „Yakuza 0“ gibt es eine Pocket Circuit-Strecke, auf der ihr mit kleinen, ferngesteuerten Rennautos Rennen gegen andere fahren könnte. Schön auch, dass dieses Minispiel im zuletzt erschienenen „Like A Dragon: Gaiden“ wieder eingeführt wurde, und selbst Kiryu sagt, dass es ja schon lange her ist, seit er sich damit beschäftigt hat. Zudem gibt es noch viele andere Möglichkeiten, sich sie Zeit in den Städten zu vertreiben. Beispielsweise mit Karaoke, Baseball, Golf, Shogi, Angeln, Tanzen … ich glaube, ihr versteht, worauf ich hinausmöchte. Und diese Aktivitäten lassen sich auch im Multiplayer spielen! Kein Wunder also, dass die Spiele locker 100+ Stunden in Beschlag nehmen. Ich brauchte viel Übung, bis ich in Golf so gut wurde, wie ich es heute bin!

Das jedenfalls ist meine Geschichte mit der Spielereihe „Yakuza“. Seitdem, so muss ich gestehen, bin ich es, die ihrem langjährigen guten Freund mit diesen Spielen in den Ohren liegt und die sich wie ein kleines Kind auf jedes neue Spiel dieser Reihe freut. Aber mir macht das nichts aus, und ihm auch nicht, trotz seines Murrens. Nun warte ich sehnsüchtig auf den 24. Januar 2024, denn da soll das bisher größte Spiel der Reihe „Like a Dragon: Infinite Wealth“ erscheinen. Und dieses Mal geht es raus aus Japan und auf nach Hawaii! Wie cool ist das denn bitte als Location für ein Spiel?!

Yakuza Reihenfolge

Zum Abschluss poste ich euch gerne die Liste, in welcher Reihenfolge ihr die „Yakuza“ und „Like A Dragon“-Games spielen solltet. Ach ja, warum heißen manche Spiele eigentlich „Yakuza“ und andere nur „Like A Dragon“? Das hat tatsächlich mit der Hauptgeschichte der Spiele zu tun, und dem Ende von „Yakuza: Like A Dragon“, das ich an dieser Stelle natürlich nicht spoilern werde!

  • Yakuza 0
  • Yakuza Kiwami
  • Yakuza Kiwami 2
  • Yakuza 3 Remastered
  • Yakuza 4 Remastered
  • Yakuza 5 Remastered
  • Yakuza 6: Song of Life
  • Yakuza: Like A Dragon
  • Like A Dragon: Gaiden
  • Like A Dragon: Infinite Wealth
  • (Like A Dragon: Ishin ist losgelöst von der Hauptreihe und erzählt die Geschichte, wie Japan sich dem Westen gegenüber öffnete. Sehr spannend!)

Wie steht ihr zu „Yakuza?“ Habt ihr Teile gespielt? Oder seid ihr durch meinen Bericht auf die Teile aufmerksam geworden? Lasst es mich gerne wissen! Und danke für eure Aufmerksamkeit!

Noriko

Moin und herzlich willkommen! Ein paar kurze Worte zu meiner Person: Ich lese sehr gerne Bücher, vor allem Fantasy und Science Fiction. Musik höre ich beinahe alles, zumindest gebe ich allem mal eine Chance. Gaming steht bei mir auch weit oben im Kurs, jedoch beäuge ich die Entwicklung der Branche recht kritisch. Star Wars ist Teil meines Lebens! Schreibt mir gerne hier in den Kommentaren, auf Mastodon oder auch auf Discord!

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