Manga Einblick: Verführerisches Vermächtnis

Manga Einblick: Verführerisches Vermächtnis

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Verführerisches Vermächtnis; stellt sich allerdings die Frage wie verführerisch dieser Manga wirklich ist und wie groß das Vermächtnis. Besonders dann eine schwierige Angelegenheit, wenn es sich dabei um einen Einzelband handelt. Eine Manga-Reihe ist ja die eine Sache, aber ein Manga-Einzelband wiederum die andere, immerhin hat man hier nicht all so viel Zeit wie bei einer Reihe, die Story zu entfalten bzw. genauer auszuführen und wesentlich mehr Tiefe reinzubringen. Selbstverständlich muss ein Manga nicht immer mit einer extrem tiefgründigen Story daherkommen, da stimme ich natürlich grundsätzlich zu. 

Aber gut, Verführerisches Vermächtnis wurde letzten Monat von Tokyopop im deutschsprachigen Raum veröffentlicht. Ein Manga auf den ich mich tatsächlich schon seit der Ankündigung freue und mir natürlich sofort geholt habe. Bin was sowas angeht immer sehr ungeduldig und kann schlecht abwarten. 

Schnell war dieser natürlich auch zu Ende gelesen. Was natürlich eigentlich was positives ist, wenn man einen Manga innerhalb kurzer Zeit beendet. Bedeutet in der Regel; dieser Manga hat einen bis zum Schluss nicht losgelassen. 

Nun …

Verführerisches Vermächtnis: Wie verführerisch ist er denn nun?

Vom Cover ausgehend sollte hier eine ordentliche Portion Verführung auf einen warten. Seien wir doch mal ehrlich: Das Cover ist wirklich alles andere als hässlich. Es ist sogar hübsch, farblich gefällt es mir super und das Motiv, worum es hier hauptsächlich geht, ist ebenfalls schön gewählt. Es hat schon irgendwie was. 

Aber okay, lassen wir das Cover mal Cover bleiben und kümmern uns um die wichtigen Dinge, also um die Verpackung … ähm, ich meinte den Inhalt. Entschuldigung. 

Verführerisches Vermächtnis kommt im Grunde mit einer relativ interessanten Geschichte, die ich so bisher auch noch nicht in einem Manga hatte. Dabei geht es um eine junge Frau namens Mahiru die von ihren drei Adoptivbrüdern aufgenommen wurden, nachdem Tod ihrer Eltern. Ihre Brüder kümmern sich liebevoll um sie, dabei überschreiten diese doch ab und an einige Grenzen und sind vielleicht etwas zu überfürsorglich. Aber hey, sicher ist sicher.

Man kann hier scho etwas stutzig werden, eine Geschichte in einem Manga mit einem solchen Cover und einem solchen Namen, wo es um eine junge Frau Anfang zwanzig geht, die mit ihren Adoptivbrüdern zusammenlebt, die etwas zu überfürsorglich sind … Hm, ja okay. Sowas kann sich in eine ganz komische Richtung entwickeln. 

Allerdings endet die Geschichte hier noch lange nicht. Einige Jahre später, stirbt auch ihr Großvater – und hier sei einmal kurz erwähnt: Sie kommt aus einer wirklich reichen Familie. Zudem einer Familie, in der noch relativ viele alte Traditionen gelten. Ein Familienoberhaupt darf demnach nur Männlich sein. Merk dir das mal ganz kurz, weil dies noch wichtig wird.

Durch den Tod ihres Großvaters wird ebenfalls ein Erbe in die Richtung von Mahiru und ihren Adoptivbrüdern geschubst. Ganz liebevoll, immerhin ist das Testament sehr liebevoll gestaltet. Denn das Erbe darf nur angetreten werden, wenn man das neue Familienoberhaupt wird und dies ist an einer Bedingung verknüpft.

„Nur wenn man seine Enkeltochter heiratet oder umbringt, darf als neues Familienoberhaupt das Erbe antreten.”

Eine wirklich witzige, ähm komische Angelegenheit. Der eigene Großvater hat anscheinend nicht viel für seine Enkelin übrig, weswegen sonst hätte er nichts dagegen, wenn man sie einfach so mal eben tötet? Und ignorieren wir an dieser Stelle einfach mal die Fragestellung, ob dies überhaupt rechtlich so durchführbar ist. Es ist fragwürdig. Aber gut, als Story an sich klingt das eigentlich gar nicht mal so beschissen und bietet im Grunde auch einiges an Potenzial. 

Eben doch nur ein Einzelband

Eine Handlung mag so interessant klingen wie sie will, wenn eben nicht genug Freiraum geboten wird, um diese Handlung auch sich frei entfalten zu lassen, ist es problematisch. Es ist allgemein schwierig innerhalb eines Bandes eine komplette Geschichte rein zu quetschen. Leider merkt man dies bei „Verführerisches Vermächtnis”. Es will irgendwie zu viel, hat dafür aber allgemein einfach viel zu wenig Zeit. 

Wie gesagt, die Idee ist eigentlich nicht schlecht, aber dadurch das es sich hier um einen Einzelband handelt, wird auch durch die ganze Handlung gerusht. Viele der tolleren Momente, sind dadurch einfach viel zu schnell zu Ende und schon beginnt die nächste Szene. Wir haben hier ein Erbe, welches man nur durch eine bzw. eigentlich zwei verschiedenen Bedingung antreten darf. Eine der Bedingungen muss erfüllt werden, entweder jemand heiratet seine Adoptivschwester oder bringt sie eben um. 

Man kann sich im großen und ganzen ausmalen, wie die Story ungefähr verlaufen wird. Drei Schönlinge, die einer gut aussehenden Frau hinterher rennen. Die Frage ist nur: Wer von denen kann sie noch vertrauen und wen nicht? Und selbstverständlich passiert hier auch einiges, es gibt auch diverse Szenen die erotisch angehaucht sind. Aber nichts übertriebenes, aber dennoch gut in Szene gesetzt. Wobei der Zeichenstil im Manga durchgehend super ist und jedes Panel wirklich schön gestaltet wurde. Das kann man Ema Toyama auf jeden Fall lassen.

Und ja, es gibt auch einige gute Momente im Manga, immerhin mochte ich die Charaktere alle relativ gerne, auch wenn die drei Brüder dem Klischee gerecht werden. 

Wenn wir schon bei den Charakteren sind …

Wie gesagt, die mochte ich wirklich gerne, vom Charakterdesign bis hin zum Charakter selbst, waren mir alle sofort sympathisch. Wobei ich stets mit einem skeptischen Auge beobachtet habe! Und diverse Handlungen von gewissen Charakteren waren doch etwas fragwürdig, aber grundsätzlich sympathisch. Die Charaktere und die Zeichnungen sind so das was den Manga am meisten ausmacht. Es hat schon Spaß gemacht, durch diesen zu blättern. Aber es fehlte eben an einigen Stellen das gewisse etwas und vor allem dann doch etwas mehr Tiefe, was dem Manga auf jeden Fall sehr gut getan hätte.

Und da wären wir auch schon wieder bei dem Punkt das es eben nur ein Einzelband ist. Hier frage ich mich einfach; wieso? Wieso konnte man daraus nicht einfach eine Manga-Reihe machen? Keine mit zwanzig oder mehr Bände, aber so eine mini Reihe mit knapp 10 Bänden hätte hier sicherlich einiges verändert. Man hätte eben mehr Zeit gehabt, die Charaktere besser vorzustellen, besser auf diese einzugehen, die Szenen allgemein besser auszuarbeiten. So wirkte der Manga einfach nicht wirklich fertig. 

Und das schlimme ist; es tut weh dies zu sagen, denn eigentlich möchte ich das der Manga mir gefällt, weil er eben sehr viel Potenzial hat. Potenzial welches leider nicht immer komplett genutzt wird. 

Der Manga hätte halt wirklich mal frischen Wind ins Erotik-Genre bringen können, was wirklich super gewesen wäre. Immerhin gibt es hier im deutschsprachigen Raum nicht all zu viel davon. Aber gut, halten wir doch einmal fest, um mal endlich zum Schluss zu kommen.

Der Manga bietet wirklich tolle Zeichnungen, Panels mit viel Liebe zum Detail, ein tolles Cover und einer eigentlich sehr interessanten Handlung. Doch leider geht einiges an Potenzial verloren, weil für das, was der Manga will, ein Einzelband eben zu wenig ist. Und teilweise sind die Handlungen gewisser Charaktere etwas fragwürdig. Will da aber jetzt nicht genauer eingehen, diejenigen die den Manga gelesen haben werden sicherlich wissen, wovon ich rede. Aber witzigerweise bereue ich es keineswegs, den Manga gekauft zu haben. 

Shukon

Mein Name ist Dennis, 31 Jahre alt, Webdesigner und betreibe diesen Blog seit 2020. Ich liebe es über meine Hobbys zu schreiben, besonders über Games, Animes / Mangas oder auch Bücher.

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